Der Musikverein Stadl-Paura wurde im Jahre 1893 als Werksmusik der Lambacher Flachsspinnerei gegründet und bestand als solche bis 1914. 1922 erfolgte die Neugründung der Kapelle durch Johann Holzinger, die sich jedoch in den Wirren des 2.Weltkrieges wieder auflöste.
1945 wurde die Musikkapelle durch den ehemaligen Militärkapellmeister und Komponisten Johann Holzinger wieder ins Leben gerufen. Als Nachfolger Holzingers übernahm 1946 Rudolf Fiedler den Dirigentenstab und man rückte noch im selben Jahr zum ersten „Preisspiel“ aus. Unter seinem Dirigat begann auch der musikalische Aufstieg des Vereins bis zur damaligen „Kunststufe“ bei Konzertwertungsspielen. Karl Schmidinger übernahm 1968 die musikalische Leitung der Musikkapelle Stadl-Paura. Nach überaus erfolgreicher Tätigkeit übergab er das Orchester 1986 an Reinhard Gruber. Seit 1993 liegt die Verantwortung über die Musikerinnen und Musiker des Vereins in den Händen von Kons. Mag. Klaus Eder. In seiner mehr als zwanzigjährigen Tätigkeit etablierte sich ein sehr hohes musikalisches Niveau, das der Verein auch konstant über die Zeit bewahren konnte. Obmann des Vereines ist seit 2012 Stephan Dohnalek, Stabführer Ing. Christian Parzer, welche gemeinsam mit Kapellmeister Kaus Eder und dem gesamten Vorstand den Musikverein leiten.
Seit 1964 bestreitet der Musikverein Stadl-Paura regelmäßig regionale, nationale und internationale Konzertwertungsspiele in der Wertungsstufe „D“ und „E“, wobei vor allem in den letzten Jahren ausschließlich die höchste Kategorie bespielt wurde. 1994 wurde der 2. Gesamtrang beim 1. OÖ. Orchesterwettbewerb in Wels, in der Leistungsstufe D, erreicht. 1999, 2001 und 2013 erfolgte die Teilnahme am Internationalen Orchesterwettbewerb „FLICORNO D`ORO„, in Riva del Garda (IT), wobei ein 6. und 3. Platz in der zweithöchsten Kategorie und 2013 sogar ein 3. Platz in der höchsten bespielten Kategorie, gegen 40 internationale Orchester, errungen wurde. Unter Stabführer Christian Parzer wurden Erfolge bei Marschwertungen, der vergangenen Jahre, beinahe ausschließlich mit „Ausgezeichnetem Erfolg“ in der Wertungsstufe „D“ verzeichnet.
Dem Musikverein wurde als erstem Blasorchester Oberösterreichs von der OÖ-Landesregierung die Franz Kinzl-Medaille verliehen. Im Herbst 2001 erhielt der Verein für 20 ausgezeichnete Konzertwertungen und 10 ausgezeichnete Marschwertungen den Prof. Zeman Preis durch LH Josef Pühringer, die höchste Auszeichnung des Landes OÖ und des OÖ-Blasmusikverbandes für besondere musikalische Leistungen.
Marschwertung in Bad-Wimsbach Neydharting 2015
Schwerpunkte der Vereinsarbeit ist die Pflege anspruchsvoller Blasorchesterwerke, von der Transkription und der Originalliteratur, bis hin zur gehobenen zeitgenössischen Unterhaltungsmusik. Ebenso wichtig ist die Beteiligung an Uraufführungen zeitgenössischer OÖ-Komponisten und das Erarbeiten solistischer Werke jeglicher Art. Ein besonderes Anliegen des Vereines ist die Jugendarbeit. Deshalb wurde 2007 das vereinseigene Jugendorchester „Can’zone“, unter Leitung von DI Martin Freudenthaler, gegründet, um dem Vereinsnachwuchs, sowie den Jungmusikerinnen und Jungmusikern aus dem Orchester, ein wertvolles musikalisches Zusatzangebot zu liefern.
Die Erfüllung des Kulturauftrages, bei der Umrahmung und Gestaltung von Feierlichkeiten in der Gemeinde und darüber hinaus, ist ebenso wie das Organisieren eigener Konzerte und Veranstaltungen Fixbestandteil des Vereinskalenders. Derzeit zählt der Musikverein rund 70 aktive Musiker.